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17.12.2012
Nachdenkliches beim Adventskonzert
Bei unserem diesjährigen Adventskonzert hat Ingrid Sepp in ihren verbindenden Worten die Bedeutung von “Gib uns Frieden” sehr eindrücklich und konkret dargesestellt (Sie können hier alle Ansagen nachlesen) : an Beispielen von kriegerischen Katastrophen oder beinahe Katastrophen. Ihre Generation ist noch sehr nahe am Krieg aufgewachsen, und weiß umso deutlicher wovon sie spricht:
- Vor 200 Jahren wurde die napoleonische Armee in Moskau und Rußland unter größtem Leid von Landsern und Zivilbevölkerung aufgerieben. 30 000 bayerische Soldaten kamen dabei um. Peter I. Tschaikowski hat die “glückliche” Vertreibung in seiner Ouverture Solennelle eindrucksvoll vertont. Das Symphonische Blasorchester hat sie mit Kanonendonner und Fanfaren wiedergegeben.
- Vor 70 Jahren tobte der 2. Weltkrieg. In Stalingrad haben zwei große Armeen schrecklich geblutet. Englische Bomber versuchten teilweise erfolgreich deutsche Staudämme zu zerbomben. Die Erleichterung der Piloten hat Eric Coates im Werk “The Dam Busters” freudig und leicht dargestellt. Welche ein Gegensatz zwischen dem Leid der betroffenen deutschen Bewohner und dem Duktus der Musik. Letztlich kann man aber auch heraushören, wie froh die Piloten waren, wieder heimkehren zu können. Auch für sie kein “Spiel” um Leben und Tod, sondern Todeskampf.
- Vor 50 Jahren ist Europa in der Kubakrise um Haaresbreite einer atomaren Vernichtung entgangen.
- Europa (und die ganze Welt) hat viele schreckliche Geschichten zu erzählen, auch über die Bauernkriege, die Hellmut Haase-Altendorf in seiner Suite “Florian Geyer – Szenen aus dem Schwäbischen Bauernkrieg 1525” andeutet.
Unser Programm hat diese Spannung wiedergegen: Werke über Krieg und die Sehnsucht nach Frieden, sowie die Erleichterung über Frieden — “Dona Nobis Pacem”, vertont von Johann Sebastian Bach, Ted Huggens und Felix Mendelssohn Bartholdy.
- Alle Mitwirkende plus Mitglieder des Leonhardi-Ensembles bei der Zugabe “Dona Nobis Pacem”
Den Gedanken von Frieden durch Einheit und Harmonie hat die Zugabe in vollem Umfang dargestellt: Musiker aller Orchester bildeten zusammen mit Sängern und Sängerinnen des Siegertsbrunner Leonhardiensembles einen Chor, der von einer kleinen Instrumentalbesetzung begleitet wurde: In “Dona Nobis Pacem”, engagiert einstudiert und dirigiert von Sonja Unglaub wurde diese Sehnsucht zu Klang. Möge er nie verklingen und nie übertönt werden.
Was können wir unseren Zuhörern, Freunden, Musikern und Mitgliedern mehr wünschen:
“Gesegnete Weihnachten und ein gutes, friedliches Neues Jahr!”