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Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn e. V.
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19. Juli 2014

Die Blaskapelle in Siebenbürgen

Siebenbürgen 1 - Gruppenbild in der Kirchenburg Tartlau

Gruppenfoto in der Kirchenburg Tartlau

Vom 7. bis 14. Juni besuchte die Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn Siebenbürgen (Rumänien, Fotos). Zustande gekommen war die Reise wesentlich auf Vermittlung und Initiative von Prof. Sabine Kudera (Ottobrunn), Vorsitzende des Kontaktkreises Siebenbürgen, die bereits 2012 den Besuch einer rumänischen Folkloregruppe aus Zeiden/Codlea in Ottobrunn organisiert hatte.

Für viele Reiseteilnehmer war es ein Überraschung, mitten in Rumänien eine Kulturlandschaft zu stoßen, die ganz stark von Deutschen geprägt ist. Denn im 12. Jahrhundert hatten die Könige von Ungarn deutsche Kolonisten zur Erschließung und Verteidigung dieser Gebiete an den Grenzen ihres Herrschaftsbereichs angesiedelt, die Siebenbürger Sachsen. Bis weit nach dem 2. Weltkrieg lebte in Siebenbürgen zahlreiche Deutsche, die angesichts langer Unterdrückung und Benachteiligung Anfang der 1990er Jahre massenhaft das Land verlassen haben. Doch bis heute existiert eine zwar zusammengeschmolzene, dennoch sehr agile deutsche Minderheit. Eine entscheidende Rolle spielt für sie die deutschsprachige lutherische Kirche.

Siebenbürgen 2 - Festzug in Wolkendorf

Festzug in Wolkendorf

Während dieser einen Woche bot sich uns neben unseren Konzerten und Auftritten die Möglichkeit Siebenbürgen mit seiner Geschichte und seinen Traditionen kennenzulernen. Die ganze Woche über begleiteten uns die evangelischen Pfarrer Uwe Seidner (Wolkendorf/Vulcan)) und Andreas Hartig (Zeiden/Codlea) und Hermann Kurmes (Reiseunternehmer). Das Wetter spielt wunderbar mit.

Eine Gruppe von rund 53 Personen im Alter zwischen einem und 80 Jahren machte sich am Pfingstsamstag auf den Weg nach Siebenbürgen. Erstes Ziel unserer Reise war jedoch Bukarest, die Hauptstadt Rumäniens, zu besichtigten. Eindrucksvoll war der gigantische Regierungspalast, für dessen Bau während der Zeit des kommunistischen Regimes unter anderem ein Kloster weichen musste. Am Abend trafen wir dann in Wolkendorf bei Kronstadt ein, wo wir unsere Quartiere bezogen.

Siebenbürgen 3 - Konzert in Kronstadt

Konzert in Kronstadt

Gleich am Morgen des Pfingstsonntags ging es mit den Auftritten los. Zuerst die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes in Wolkendorf, der auf Deutsch und Rumänisch gehalten wurden. Danach marschierten wir gemeinsam mit einheimischen Gruppen durch den Ort und spielten anschließend im Innenhof der Kirchenburg ein kleines Konzert, das von einer Alphorneinlage abgerundet wurde. „Da werden alte Erinnerungen wach!“ schwärmte nach dem Festzug der dortige Bürgermeister in seinem Grußwort und erzählte von der Zeit, als es in Wolkendorf noch eine große sächsische Musikkapelle gab. Den Abschluss bildete das gemeinsame Mittagessen im Pfarrgarten von Wolkendorf, bei der ein reger Austausch zwischen der Gemeinde und den Musikern stattfand.Am nächsten Tag, dem Pfingstmontag, waren wir in der Nachbargemeinde in Zeiden bei Pfarrer Andreas Hartig zu Gast. Auch hier gestalteten wir den Gottesdienst – diesmal nur auf Deutsch – musikalisch gaben im Anschluss ein kleines Konzert im Innenhof der Zeidener Kirchenburg. Als kleines Dankeschön für unseren Einsatz bekamen wir eine Kirchenführung durch die Zeidener Kirchenburg und durften den Klängen der wertvollen Barock-Orgel lauschen, die derzeit restauriert wird. Am Spätnachmittag ging es nach einer kleinen Pause in unserem Quartier weiter nach Kronstadt, wo wir auf dem gut besuchten Marktplatz ein Konzert spielten. Auch wenn es anfangs nicht so aussah, meinte es der Wettergott gut mit uns: Trotz einiger dicker Regentropfen zu Anfang des Konzertes hielt das Wetter durch und genau mit dem Schlusston unserer Zugabe, dem Radetzky-Marsch, begann ein großer Wolkenbruch. Besonders typisch bayrische Werke begeisterten das Publikum. Aber auch der Marsch „Erinnerung an Siebenbürgen“ von Georg Fürst, der während des ersten Weltkrieges mit seiner Einheit in Siebenbürgen stationiert war und im Trio das Siebenbürgen-Lied verarbeitet hatte, kam gut an.

Siebenbürgen 4 - Sächsische Tanzgruppe in Zeiden

Sächsische Tanzgruppe in Zeiden

Die nächsten drei Tage bot sich uns die Möglichkeit, die Region rund um Wolkendorf und Kronstadt kennenzulernen. Am Dienstag wanderten wir von Wolkendorf bis zum Bärenreservat Zernescht/Zărnești in dem traumatisierte Bären Unterschlupf finden. Nach einem Picknick unter Eichen besuchten wir das Schloss Bran und wanderten am Nachmittag – in Abhängigkeit von der Kondition – eine größere oder eine kleinere Tour in das romantische Bergdorf Măgura. Dort waren wir bei Hermann Kurmes zum Abendessen eingeladen. An den Tagen darauf besuchten wir zunächst die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Schäßburg/Sighișoara. Eindrucksvoll war der Aufenthalt in Deutsch-Weißkirch/Viscri, ein kleines Dorf, das möglichst ursprünglich erhalten wird. Durch die dortige, ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Kirchenburgführte uns die alte Burghüterin, eine der letzten dort wohnenden „Sachsen“. Weitere Programmpunkte waren die die Kirchenburgen Honigberg/Hărman und Tartlau/ Prejmer sowie Kronstadt/Brașov. An unserem letzten Tag besuchten wir die Bauernburg Rosenau/Rasnov. Von dort aus hatten wir einen wunderschönen Ausblick über das weite, von den Karpaten begrenzte Burzenland, in dem auch Wolkendorf liegt.

Siebenbürgen 5 - Konzert Kirchenburg Zeiden

Konzert in der Kirchenburg Zeiden

Am späten Freitagnachmittag fand unser letztes Konzert in Zeiden statt, eingeleitetvon einer rumänischen und einer sächsischen Tanzgruppe, die ihre traditionellen Tänze aufführten. Eine sehr schöne Erfahrung war es, als die Mitglieder der sächsischen Tanzgruppe zu unseren Stücken zu tanzen begannen.

Als Abschluss der Reise fand am Freitagabend ein gemeinsames Grillen statt, bei dem allen Beteiligten gedankt und bis spät in die Nacht gefeiert wurde.

Schweren Herzens machten wir uns am nächsten Morgen um fünf Uhr früh auf den Weg zum Flughafen in Hermannstadt/Sibiu, wo die Sicherheitskontrolle von Personen in Lederhosen ganz unterhaltsam war, da es bei so gut wie jedem von ihnen piepte.

 

 
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