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Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn e. V.
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Münchner Merkur, Landkreis-Süd, 13.12.2016

Ein musikalischer Wink nach Frankreich

Zu einer musikalischen Reise ins französische Nachbarland luden die vier Blasorchester der Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn über 900 festlich gestimmte Zuhörer beim 31. Adventskonzert ein.

VON SIGGI NIEDERGESÄSS

Münchner Merkur, 13.12.2016, "Ein musikalischer Wink nach Frankreich"

Münchner Merkur, 13.12.2016, “Ein musikalischer Wink nach Frankreich”

Höhenkirchen-Siegertsbrunn – Unter dem Motto „Joyeux Noël” boten die etwa 200 Mitwirkenden unter der Leitung von Sonja Weese und Konrad Sepp ein beeindruckendes, festliches Konzerterlebnis zur Weihnachtszeit. Wie beliebt und begehrt die Karten für das Adventskonzert in der Mehrzweckhalle sind, bewies auch in diesem Jahr die Nachfrage. Zwei ausverkaufte Auftritte waren notwendig, um alle Wünsche zu erfüllen.

Bereits mit dem Vorspiel zum “Te Deum” von MarcAntoine Charpentier bewies das Nachwuchsorchester unter der Leitung von Konrad Sepp seine Klasse. Die als „Eurovisionsmelodie” populär gewordene, über 300 Jahre alte, ursprünglich geistliche Komposition leitete überzeugend in den Abend ein.

Das Jugendblasorchester unter der Leitung von Sonja Weese stimmte mit dem feierlichen Finale aus dem Weihnachtsoratorium „Tollite Hostias” von Camille Saint-Saens auf die bevorstehenden Festtage ein.Schwungvoll und heiter war im Anschluss die Reise in die Gegenwart mit den Melodien von Alan Menken aus dem Zeichentrickfilm „Die Schöne und das Biest”.

Diesen Faden griff Weese mit dem Großen Blasorchester auf. Die von Mario Bürki 2012 eigens für Blasorchester komponierte „Legende der Heiligen Odilia” geht zwar in die Zeit des Mittelalters zurück und greift musikalische Einflüsse dieser Epoche auf, ist aber ein durchaus modernes und zeitgenössisches Werk. Trommeln, Flöten und Hörner bestimmen den Beginn, bis sich die Musik zum furiosen Finale steigert und die gesamte Bandbreite und Vielfalt eines Blasorchesters zur Entfaltung bringt.

Ein erster Höhepunkt war „Patapan” von Bernard de la Monnoye (1641 bis 1728). Mit dem Pianissimo, dem leisen Beginn der Trommeln und Flöten, bewiesen die Musiker ihr ganzes Können. Laut spielen kann jeder, aber das Pianissimo ist die hohe Kunst: Das Publikum mit leisen Tönen die Seele der Musik spüren zu lassen, erfordert viel Routine und Geschick. Und so leise zu spielen, dass die Musik wie ein Hauch klingt, dass der Zuhörer nicht atmen mag, weil der eigene Atem lauter sein könnte als die Klänge auf der Bühne – dieses Erlebnis ist nahezu einmalig.

Weese und dem Orchester gelang dieses Kunststück, ebenso wie danach Konrad Sepp mit dem Symphonischen Blasorchester bei „Occident et Orient” von Camille Saint-Saens. Vor allem der langsame, leise Mittelteil des symphonischen Marsches war ein Genuss. Mit diesen Darbietungen bewiesen Weese und Sepp wie überragend und nahezu einmalig das Können der Musiker ist.

Abgerundet wurde der Abend von einem Medley des französischen Superstars Charles Aznavour. Vier seiner bekanntesten Melodien fasste Sepp zusammen, darunter den Klassiker „For me Formidable” und das musikalisch kongenial umgesetzte „Que c’est triste Venise”, bei dem es fantastisch gelang, die morbide Atmosphäre der Lagunenstadt klanglich widerzuspiegeln.

Zum starken Ende des Adventskonzerts boten die Musiker das hymnische „And the Mountains Echoed: Gloria” nach einem traditionellen französischen Weihnachtslied von Robert Longfield. Die Zuhörer ließen sich nicht lange zum Mitsingen bitten und bildeten so den stimmgewaltigen und vielstimmigen Chor der Engel mit dem „Gloria in excelsis deo”.

Zwei Zugaben, darunter die leise und festliche „Hymne an die Nacht” zum feierlichen Ausklang, erklatschten sich die begeisterten Zuhörer. Ein passendes Schmankerl waren auch die Beiträge von Ingrid Sepp, die in ihren Texten von den unterschiedlichen Bräuchen zur Weihnachtszeit in den französischen Provinzen erzählte und damit ein weiteres, unterhaltsames Stück Frankreich vor den Zuhörern lebendig werden ließ.

 
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