Münchner Merkur, Landkreis Süd, 21.12.2012
Dabei stellte der Konzertbeginn mit Johann Sebastian Bachs “Dona nobis pacern” noch einen leisen Auftakt dar. Das Werk hat viele Bewunderer, Haydn und Beethoven zählten zu ihnen. Ahnlieh begeistert waren die Konzertbesucher in Höhenkirchen. Einen langen Applaus bekamen die Musiker für die getragenen, leisen Töne der Messe in h-moll. Deutlich kämpferischer war dagegen die “Ouverture solennelle 1812” von Peter Iljitsch Tschaikovsky. Sprecherin Ingrid Sepp leitete zu dem Programmpunkt mit einer geschichtlichen Einordnung über. “Ein trauriges Jubiläum ist der Anlass für das Motto Krieg und Frieden.” Tschaikovsky schrieb die Auftragskomposition in Erinnerung an den Sieg der russischen Armee in den napoleonischen Kriegen 1812. “Fast 30 000 bayerische Soldaten kamen dabei ums Leben”, erinnerte Sepp.
Mit feierlichen Klängen leiteten die Oboen und Klarinetten das Stück ein, das an die Gottesdienste in russischen Kirchen nach der Kriegserklärung erinnern sollen. Die Szenen wurden auch in Tolstois Buch “Krieg und Frieden” beschrieben. Die Hörner markierten das Thema der marschierenden Armeen, das abgelöst wird von der Marseillaise in Anspielung an die anfänglichen französischen Siege im Krieg. Dann dominierten die leisen Tönen, die den Rückzug aus Moskau im Oktober 1812 ausdrückten. Donnernde Kanonenschüsse rüttelten die Gäste in der Mehrzweckhalle auf: Sie sollten die militärischen Angriffe der russischen Artillerie auf die französischen Flanken vergegenwärtigen.
Nach den. siegreichen Klängen des Britischen Komponisten Eric Coates mit seinem Marsch “The Dam Busters” kam der Höhepunkt des Abends: Kilian Kiemer verzauberte mit seiner Posaune die Zuhörer. Mit der 1915 entstandenen Cavatine kommt die Posaune zur Entfaltung. Sie zeigte sich dabei von ihrer lyrisch-romantischen Seite. Und Kiemer fand die richtigen Töne: Das Werk gehört zu den Marksteinen der Solo-Stücke für fortgeschrittene Posaunisten. Kiemer wurde dem gerecht. Er traf die leisen ebenso wie die tragenden Töne perfekt. Der Vortrag demonstrierte das Können des 13-Jährigen, der erst kürzlich als Bundeserster beim Wettbewerb “Jugend musiziert” triumphierte (wir berichteten) .. Neben dem Symphonischen Blasorchester traten auch die Nachwuchs- und Jugendbläser sowie das Große Blasorchester auf. CHRISTINA JACKSON