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Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn e. V.
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Münchner Merkur, 31. März 2015

Frühjahrskonzert der Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Klanggewaltige Holland-Reise

Mit dem Bayerischen Musikpreis 2015 ausgezeichnet, gestaltete die Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn ihr Frühjahrskonzert in der Mehrzweckhalle im Gedenken an den Komponisten Kees Vlak als musikalische Reise nach Belgien und Holland.

von Arno Preiser

Merkur_Kritik_FJK15Höhenkirchen-Siegertsbrunn – Für das Orchester war das Heimspiel ein großer Erfolg. Das Nachwuchsblasorchester, in dem Zehn- bis 13-Jährige samt Verstärkung seit Oktober üben, konnte bereits die Filmmusik zu ,Jurassic Park“ und „Die Stunde des Siegers“ als sportlichen Triumph glaubhaft machen. Zum Nachwuchs, den Konrad Sepp leitet, gehört das von Regina Kätzlmeier betreute Jugendblasorchester, das sich mit dem langsamen Marsch „Orion“, ein von dem Sternbild angeregtes erhebendes Stück des Belgiers Ian van der Roost, vorstellte. Insistierende Paukenschläge prägten sich ein. Wie Vlak, hier mit dem Pseudonym Luigi di Ghisallo, das holländische Volkslied „Skillemedinky“ (Wir lieben dich) mit seinen Rhythmuswechseln zum mitreißenden Marsch verarbeitet, zeigte das Jugendblasorchester gleichfalls.

Festliche Stimmung verbreitete das Große Blasorchester unter Sepp gleich zu Beginn mit Vlaks „Concert Fanfare“. Bei der Suite „Gulivers Reisen“ von Bert Appermont folgte klingendem Spiel das launige „Land der Zwerge“. Fagotte, Posaunen, Euphonien und Tuben verliehen dem „Land der Riesen“ Gewicht, Holzbläser färbten das Königreich Laputa als Idyll, Blechbläser kennzeichneten das „Land der Pferde“ als fröhlich-polternd. Später reizte das Sinfonische Blasorchester die „Ivanhoe“-Suite dieses Belgiers als bombastische Programm-Musik bis zu „Battle & Finale“ aus.

Dass die Niederlande aus deutscher Sicht ein Blasmusik-Paradies darstellen, bestätigte Ian Stoeckarts „Revival Rag 1920“, wie ein Ensemble der Roaring Twenties machte das Große Blasorchester Furore. Fröhlichkeit pur war angesagt, mitunter schienen die Instrumente zu jauchzen. In Vlaks „Playas de Rio“ färbten Holzbläser den „Trocadero“-Strand mit indianischem Idiom, „Ipanema“ mit leiser Wehmut. Percussion-Power beendete die Suite fetzig mit „Copacabana“.

Die Pause, ein gesellschaftliches Ereignis, beendete der Ruf von vier Alphornbläsern. Nun polierte das Symphonische Blasorchester unter Bernhard Willer den Konzertmarsch „Helios“ von Roost zu strahlendem. Glanz auf, wie es dem Sonnengott zusteht. Überraschend trat Verena Hieber, die Musik studiert, als Solistin am Marimbaphon hervor. „North“ und „South“ überschreibt der Belgier Benoit Chantry „Marimba Reflections“, die eine eher elegisch, die andere jazzig bewegt. Einfühlsam begleiteten die Bläser das brillante Solo. Mit dem optimistisch auftrumpfenden wie dann besinnlich stimmenden Medley „Pop for the People“ des Holländers Piet Daalhuisen rundete das Sinfonische Blasorchester seine bewundernswert konsequent auf zwei benachbarte Länder begrenzte Programm ab, von Beifallsjubel bedankt.

 

 
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