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Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn e. V.
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28. Juli 2021

Wir stellen vor: Unsere jungen Musikerinnen und Musiker

Während der ereignislosen Zeit von März bis Juni 2021 befragten wir einige von ihnen zu ihrem Verhältnis zur Musik. Die vielen Antworten ergeben zusammengefasst ein recht informatives Bild.

Teil 1: Querflöte und Klarinette

Querflöte


Linda, 15 J., spielt seit 9 Jahren
Malina, 14 J., spielt seit 7 Jahren
Simon, 12 J., spielt seit 5 Jahren
Johanna, 6 J., spielt seit einem halben Jahr

Warum Musik? Alle haben in ihrer Familie schon immer viel Musik gehört, auch von Kinder-CDs, und haben viel gesungen. Linda und Malina waren in der musikalischen Früherziehung und spielten Blockflöte. Malina musiziert auch zusammen mit ihrer Mutter (Klavier), bei Linda spielt der Vater Posaune, die Mutter Klavier und der Bruder Gitarre. Simons Vorbild ist sein Vater, der ebenfalls Querflöte spielt.
Warum Querflöte? Linda und Malina entschieden sich beim Instrumentenschnuppern in der 1. Klasse für die Flöte, weil man mit ihr „viele schöne Melodien laut und leise“ spielen kann. Johanna und Simon bringen die Sache auf den Punkt: „weil es schön klingt!“ – „weil es mir einfach gefällt und die Musik mich fröhlich macht!“
Wie geht’s voran? Der Lippenansatz ist bei der Flöte nicht einfach. Malina erklärt: „Man bläst nicht einfach in das Anblasloch hinein“, sondern muss „die richtige Menge an Luft hineinpusten“. Simon hält vor allem die Koordination der Finger für schwierig. Linda freuen neue Herausforderungen in der Dynamik und der Fingerfertigkeit, z.B. bei der Vorbereitung auf das Leistungsabzeichen. Und „die schönen Stücke, die man mit jedem Mal besser spielen kann, machen Spaß!“

Johanna (beim Fototermin verhindert) mit ihrer Kinderquerflöte

Wie der Zufall so spielt…
Linda erzählt: „Eigentlich wollte ich unbedingt mit meiner Freundin und Banknachbarin das gleiche Instrument erlernen. Als wir unser Kreuzchen an das gewünschte Instrument setzen sollten, wollte ich bei meiner Freundin spicken, welches Instrument sie nimmt. Irgendwie habe ich falsch abgeguckt, sodass ich die Querflöte ausgewählt habe – sie hatte aber die Gitarre angekreuzt. So bin ich zu der Querflöte gekommen und habe es nie bereut.“

Klarinette

Luisa, 16 J., spielt seit 9 Jahren
Wiona, 16 J., spielt seit Sommer 2020 (zuvor 7 Jahre Querflöte)
Anika, 12 J., spielt seit 2,5 Jahren Klarinette (zuvor 3 Jahre Querflöte)
Emilia, 11 J., spielt seit 4 Jahren Klarinette

Warum Musik? Wieder gründet das musikalische Interesse im familiären Umfeld, weil viel und gern Musik gehört und gesungen wird, weil die Kinder früh musikalisch gefördert wurden, Kinderkonzerte besuchen oder weil, wie bei Anika, auch Eltern und Bruder ein Instrument spielen. Luisa war auch schon in der musikalischen Früherziehung und spielte wie Anika Blockflöte.
Warum Klarinette? Da gibt es verschiedene (Um-)Wege. Luisa wollte mit acht Jahren eigentlich Fagott lernen, war dafür aber zu klein, begann mit Klarinette und blieb dabei. Wiona spielte bereits im Orchester der Blaskapelle Querflöte, fand dabei den Klang der Klarinette sehr schön und lernt sie nun als zweites Instrument. Emilia spielt schon lange Klavier, wollte aber unbedingt wie ihr Bruder in der Blaskapelle mitspielen. Anika schließlich begeisterten die Klarinetten bei einem Konzert der Blaskapelle.
Wie geht’s voran? Alle mögen deren Klang und Vielseitigkeit und haben Freude am Unterricht, weil der Lehrer sehr gut erklärt und „besondere Stellen herausarbeitet“. Freilich: Der richtige Ansatz, die verschiedenen Griffe für gleiche Töne und der richtig schöne Klang – all das dauert halt ein bisschen. Auch die „hohen Töne“ sind offenbar etwas schwierig. Dafür machen die Konzertauftritte besonders viel Spaß.

Teil 2: Oboe, Fagott, Saxophon und Trompete

Wieder befragten wir einige von ihnen zu ihrem Verhältnis zur Musik.
Wieder haben alle sehr früh Musik gehört: Kinder-CDs (Charlie), aber auch CDs von Klassik bis Rock und Pop (Benno) und von Brassbands (Jan G.). Alle haben schon bald selbst musiziert: in der MusikalischenFrüherziehung (Charlotte, Clemens, Benno, Jan L.), mit Blockflöte und Melodica (Fabian, Benjamin), vor allem auch beim Singen in der Familie.

Oboe und Fagott, die zwei Besonderen

Ihr Markenzeichen ist das Doppelrohrblatt am Mundstück. Sie sind in einem symphonischen Blasorchester unverzichtbar, werden besonders wertgeschätzt und oft solistisch eingesetzt.


Fabian, 22 J., spielt seit 11 Jahren Oboe
Aufgefallen ist ihm die Oboe bei einem Chorkonzert seiner Mutter. Ihn freut es, sich an seinem klangvollen Instrument weiter zu verbessern und zusammen mit anderen Musikern zu spielen.

Clemens, 17 J., spielt seit 6 Jahren Fagott
Ihn faszinierten das attraktive Aussehen und der sonore Klang. Wichtig ist ihm, einen beständig schönen Ton zu entwickeln und mit seinem Lehrer zusammen zu musizieren. Wie seine zwei Geschwister spielt er in der Blaskapelle Solostellen.

Saxophon

Das jüngste Blasinstrument, erfunden 1846 von Adolphe Sax, ist aus einem Blasorchester nicht mehr wegzudenken.
Charlie,11 J., spielt seit der 2. Klasse Geige, später gefiel ihm der tiefe, laute Ton des Saxophons, das „total cool und jazzy“ klingt. Freilich muss die Klappentechnik besonders geübt werden.

Trompete

Sie gehört zu den beliebtesten Instrumenten beim Nachwuchs!
Benjamin, 9 J., spielt seit 2 Jahren
Benno, 8 J., spielt seit Sept. 2020
Charlotte, 11 J., spielt seit 4 Jahren
Jan G., 14 J., spielt seit 8 Jahren
Jan L., 11 J., spielt seit 4 Jahren
Philipp, 13 J., spielt seit ca. 5 Jahren

Warum Trompete? Viele Wege werden da genannt, z. B. das Instrumentenschnuppern im Kindergarten (Charlotte, Jan G.) und in der 1. Klasse (Benjamin, Jan L., Philipp). Für Jan G. ist auch LaBrassBanda ein Vorbild. Sein Opa ist Komponist und schreibt schon mal etwas für die Familie. Benno empfahl die Klavierlehrerin der Schwester ein Orchesterinstrument. Er freut sich darauf, mit seiner Schwester zu musizieren. Benjamin wollte schon immer blasen und möchte bei der Blaskapelle einmal mitspielen. Wichtig ist Jan G., dass die Trompete „in fast allen Musikarten einsetzbar ist und man oft die Melodie spielt“. Charlotte und Jan L. machen neue Stücke Spaß, auch Benno, weil man sie „nach ein wenig Übung der Familie vorspielen kann“, und Philipp liebt die Musik aus „Star Wars“.
Die Eltern und Brüder von Jan L. spielen Klavier, der Papa früher auch in einer Brass Band. Philipps Vater und Bruder spielen Cello, die Mutter Klavier. Bei Charlotte lernen auch Mama und Bruder bei der Blaskapelle.

Wie geht’s voran? Da gibt es für alle nur eins: Man braucht viel Luft und die richtige Atmung. Jan G. erklärt: „Man muss mit den drei Ventilen alle Töne spielen und die selbst mit dem Mund erzeugen. Bei der Klarinette (mit den vielen Klappen) bläst man hinein und der Ton entsteht im Instrument.“ Benjamin ergänzt: „Man braucht einen guten Ansatz.“ Benno „mag die Trompete, weil man seine ganze Energie rauslassen und dabei schöne Töne erzeugen kann“. Und Benjamin fügt noch an: „Klingt schön und ist nicht schwer.“

Teil 3: Eine musizierende Familie und das Waldhorn

Schon in Teil 1 und 2 zeigte sich, wie wichtig die Rolle der Musik in einer Familie ist. Heute stellen wir eine Familie vor, in der das besonders deutlich ist.

Familie Lindenmeyer

Bernhard, 21 J., spielt Herbst 2013 Posaune
Anna, 19 J., spielt seit Anfang 2011 Waldhorn
Korbinian, 17 J., spielt seit Anfang 2012 Trompete
Joachim, 15 J., spielt seit Herbst 2012 Euphonium
Theresa, 12 J., spielt seit Herbst 2016 Trompete
Ludwig, 8 J.,. spielt seit Herbst 2019 Euphonium

In der Familie waren eigentlich vor allem Saiteninstrumente üblich, für die Lindenmeyer-Kinder aber entschied sich alles mit einem Ereignis im Dezember 2010.

Anna und ein trauriger Heiliger Abend
Oma Wäsler nahm Anna 2010 zum Adventskonzert der Blaskapelle mit. Danach stand fest: Anna will „Busaune“ lernen. Aber: ihre Arme waren noch zu kurz, um den Posaunenzug bedienen zu können. Deshalb lag unter dem Christbaum nicht das heiß ersehnte Instrument. Es war für Anna und für die Eltern das schlimmste Weihnachten… Doch dann empfahl Konrad Sepp für Anna das Waldhorn und schon im Januar hatte sie den ersten Unterricht.
Anna spielt bis heute Waldhorn!
Annas Begeisterung für die Blaskapelle war ansteckend. So kam es, dass sich die Geschwister nach und nach alle für hohes und tiefes „Blech“ entschieden. Im großen Elternhaus können alle sechs in einem eigenen Zimmer üben, „manchmal auch alle gleichzeitig!“
Ihre „BrassBand“ spielt bei Familienfesten, Hochzeiten und anderen Veranstaltungen, vor allem aber sind „die Lindenmeyers“ unverzichtbar in den Konzertorchestern und bei den vielen sonstigen Auftritten der Blaskapelle.

Waldhorn

Sophia,13 J., spielt seit 6 Jahren
Tim, 13 J., spielt seit 5 Jahren

Beide wuchsen mit Musik auf. Musikalische Früherziehung und Blockflöte standen am Anfang. Sophia: „Wir singen manchmal mehr als zu reden.“ Bei Tim spielt fast jeder ein Instrument, oft alle gemeinsam. Er begann wie sein Bruder mit Trompete, dann gefiel ihm aber das Horn besser. Wichtig ist das Mitspielen im Orchester, zumal das Waldhorn seinem „warmen, fülligen Klang“ (Tim) viele markante, unüberhörbare Aufgaben im Orchester verdankt. Die Blaskapelle freut sich über eine stattliche Anzahl an Hornisten.
Was ist für Sophia und Tim am Horn schwer? Klar „das Gewicht!“ Trotzdem liebt Sophia natürlich ihr „cooles Horn“ und ist schon bald vom Kinderwaldhorn zum großen Instrument gewechselt. Tim erklärt: „Den Ansatz länger zu halten und dabei die Tonhöhe zu erzeugen, ist mit der Zeit kein Problem mehr.“

Schön für Sophia war an Weihnachten 2020 das gemeinsame Spielen der Weihnachtslieder, die Erich Sepp eigens für das Geschwistertrio mit Luisa (Klarinette) und Simon (Euphonium) arrangiert hatte.

Teil 4: „Tiefes Blech“, Posaune, Euphonium, Tuba, und Schlagwerk

Mit den zwei Schwergewichten in der Besetzung eines Blasorchesters, dem „Tiefen Blech“ als klanglichem Fundament und dem Schlagwerk als Rhythmus-Lieferant, endet unsere Serie.

Das „Tiefe Blech“

Posaune (siehe Bernhard Lindenmeyer, in Teil 3)
Sie gehört zur Besetzung eines symphonischen Orchesters und übernimmt oft besonders markante Melodiepassagen.
Das Instrument setzt eine ausreichende Armlänge voraus, umso größer ist die Freude, wenn der junge Musiker zum ersten Mal beim Trachtenzug zum Oktoberfest mitmarschieren darf. Das Foto beweist es! Die Blaskapelle, immer eine der größten beim Festzug, beeindruckt die Zuschauer mit den sieben Posaunen nebeneinander.

Euphonium
Wie die Posaunen wird die „kleine Tuba“, die ihrer großen Schwester sehr ähnlich sieht, auch als Melodieinstrument eingesetzt. Manche spätere Tubisten beginnen zunächst mit dem Euphonium.
Maxi S., 12 J., spielt seit 6 Jahren
Simon A., 12 J., spielt seit 5 Jahren
Schon ganz früh war beiden klar: Tuba! Maxi kannte sie aus einem Kinderbuch, Simon hörte sie mit 2 Jahren in einem Konzert der Blaskapelle. Deshalb blies er bald auf einem Gartenschlauch, das erste Instrument war dann aber doch die Blockflöte, während Maxi mit Harmonika begann. Schwer an ihrem Instrument finden sie – klar – das Gewicht, Maxi aber vor allem die ganz hohen Töne. Bei beiden gehört Musik zur Familie, bei Simon wird sie „mehr selbst gemacht als gehört“ und Maxis Eltern spielen beide ein Instrument. Ob die beiden später zur Tuba wechseln wie Paul?

Tuba
Sie beeindruckt mit ihrem wuchtigen Aussehen und ihrem tiefen, sonoren Klang.
Paul A., 16 J., spielte vier Jahre Euphonium, stieg vor 2 Jahren auf Tuba um, weil er inzwischen genügend Luft – auch für die schwierigen tiefsten Töne – hatte.
Nach vier Jahren Cellounterricht entdeckte er die Blechblasinstrumente für sich und wollte auch hier ein möglichst tiefes, weil ihm dessen Funktion in der Musik besonders gefällt. So kann er sich gut in seine Familie einbringen, in der jeder mindestens ein Instrument spielt.

Das Schlagwerk
Das Schlagwerk ist besonders reizvoll, weil es ein umfangreiches, ganz verschiedenartiges Instrumentarium umfasst. Es braucht im Probenraum und auf der Bühne den meisten Platz. Das kleinteilige sog. „Spielzeug“ (Schellenkranz, Rasseln, Cowbells u.v.m.) füllt mehrere Schubladen und Koffer.
Die jungen Musiker müssen viele ganz unterschiedliche Instrumente beherrschen lernen und im Konzert oft zwischen ihnen hin und her wechseln.
Das gefällt natürlich auch zweien unserer jungen Schlagzeuger.
Vincent N., 14 J., spielt seit 8 Jahren
Michi S., 13 J., spielt seit 7 Jahren

Beide betonen die vielen verschiedenen Techniken und Tricks, die man erlernen und auch in hohem Tempo beherrschen muss. Das Schlagzeug fordert laut Vincent „eine gute Koordination von Händen und Füßen“. Vor allem fasziniert die vielseitige Verwendung in einem Orchester, in einer Band oder in einem Schlagzeugensemble. So kann man die verschiedensten Stilrichtungen kennenlernen.
Alle jungen Musikerinnen und Musiker, die wir in der vierteiligen Serie vorgestellt haben (es waren natürlich nicht alle!), haben während der Coronazeit nicht aufgegeben und freuen sich, wenn sie sich in Orchesterproben wiedersehen werden.

Die vier Teile der Serie wurden für das Gemeindeblatt
von Höhenkirchen-Siegertsbrunn verfasst und dort veröffentlicht.
Auf der Homepage der Blaskapelle erscheinen sie nun
als ein zusammenhängender Beitrag.
Alle Fotos aus dem Bildarchiv der Blaskapelle.

 
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