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Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn e. V.
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Hier macht der gute Ton die Musik

Vielseitig, schwungvoll, imposant: Neujahrskonzert der Blaskapelle Höhenkirchen begeistert die rund 800 Besucher

Höhenkirchen-Siegertsbrunn – Die Konzerte der Blaskapelle Höhenkirchen sind im Kalender der Gemeinde längst fest verankert – und werden jeweils von rund 800 Besuchern so selbstverständlich angehört wie man an Weihnachten in die Kirche pilgert. Auch heuer war beim traditionellen Neujahrskonzert, das seit 2006 fast alle Jahre wieder stattfindet, zweimal die Turnhalle voll. Hernach gab’s langen, begeisterten Applaus.

Es gibt nicht viele Events heutzutage, die Menschen aus allen Altersklassen ansprechen. Die schwungvollen Darbietungen der verschiedenen Ensembles, die unter dem geräumigen Dach der Blaskapelle angesiedelt sind, schaffen genau das. Am Sonntag sah man Kinder in der Turnhalle sitzen, die zwischendurch aufstanden und dann so taten, als würden auch sie dirigieren. Hier ein mittelalter Mann mit grauen Haaren, zum Pferdeschwanz gebunden, dort ältere Herrschaften, vorsichtshalber mit Maske. In der ersten Reihe saß Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD).

Die Blaskapelle ist die größte ihrer Art in Oberbayern, 280 aktive Mitglieder machen seit nunmehr 43 Jahren Musik. Lernen ein Blasinstrument, wobei man auch als Zweitinstrument etwa Kla-vierunterricht bei einem ihrer Lehrer nehmen kann. Weitere 440 Mitglieder unterstützen die Einrichtung, die eben auch Musikschule ist und drei Orchester und 15 Ensembles unterhält, einfach durch ihre Mitgliedschaft. „Wer bei uns zwei Jahre Unterricht hat, kann dann auch schon öffentlich auftreten, anfangs eben bei einem Martinsumzug”, sagt Florian Sepp, Sohn von Blaskapellen-Gründer Erich Sepp, erster Vorstand der Kapelle und selbst Trompeter. Und irgendwann ist man dann vielleicht beim Neujahrskonzert dabei, als Musiker oder Musikerin des Großen Blasorchesters, das am Sonntag vor der Pause spielte, oder des Sinfonischen Blasorchesters, das die Besucher dann im zweiten Teil unterhielt. Dazwischen war auch noch das Schlagzeugensemble von Thomas Sporrer zu hören.

Die Zuhörer ließen sich auch heuer mehr als gern auf das dargebotene Programm ein. Wo man auch hinsah: Zehenspitzen, die im Takt mitwippten zu „Fiddle Faddle” (Leroy Anderson), zur Melodie des „Kaiserwalzers” oder von „Im Krapfenwald’1″ (Johann Strauss Sohn) beziehungsweise Auszügen von Shermans „Mary Poppins”, Gesichter, die einfach nur breit lächelten, als dann im zweiten Teil „Wien bleibt Wien”, Rachmaninows „Polka Italienne” oder, wieder von Johann Strauss Sohn, „Rosen aus dem Süden” oder „Auf der Jagd” zum Vortrag gebracht worden sind. Der junge Strauss habe überhaupt, erfuhr man von Dirigent Bernhard Willer, auch eine Affinität zu Banknoten gehabt, er habe ganz gern an der Börse spekuliert. Abschluss und vielleicht auch Höhepunkt der beiden Konzerte, die die Musiker an diesem Tag bestritten, war dann „Skyliner” von Charlie Barnet.

Rolf Plättner verfolgte den zweiten Teil des Konzerts von der Balustrade aus. Er ist 88 Jahre, selbst Saxophonist und seit 15 Jahren Mitglied bei der Blaskapelle. Ob er selbst nicht mitspielen wollen würde? Er lächelt. Denn natürlich war er selbst auch mit dabei, im ersten Teil nämlich, beim Großen Blasorchester. Das Hobby hält ihn jung, wie es aussieht – er ist der älteste Musiker der Kapelle, die in Höhenkirchen dafür sorgt, dass weiterhin der gute Ton die Musik macht. (Autorin: Andrea Kästle)

Frühjahrskonzert, Früherziehung und ein Probenraum
Nächste Veranstaltung im Kalender der Blaskapelle Höhenkirchen ist heuer das Frühjahrskonzert eine Woche vor Ostern, und auch dieses Jahr wird es freilich eine Musikdarbietung vor Weihnachten geben. Das traditionelle Adventskonzert war 2022 übrigens die erste Veranstaltung, die nach Corona wieder unter Normalbedingungen über die Bühne in der Mehrzweckhalle gegangen ist. Derweil habe die Pandemie, meinte Florian Sepp, seiner Musikschule nicht geschadet. Denn die Blaskapelle, die übrigens auch auf ein teamorientiertes Vereinsmanagement setzt und nie aufhört, sich zu verändern, hat die Zeiten des Lockdowns dafür genutzt, ein Programm auch für die Allerkleinsten zu entwickeln und aufzulegen. So konnte sie dieses Jahr mit ihrer musikalischen Früherziehung beginnen. Gleichzeitig wird sich heuer ein lang gehegter Traum der beteiligten Musiker erfüllen: Sie bekommen im Gymnasium zwei große Räume eingerichtet, in denen dann auch die Orchester Platz genug haben, um darin bequem zu proben. ak

Münchner Merkur, Landkreis Süd, Montag, 23. Januar 2023

So stimmt’s – Kremser ist Gründer der Blaskapelle
Im Bericht über das Neujahrskonzert der Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn wurde Erich Sepp fälschlicherweise als deren Gründer genannt. Die Initiative zur Gründung der Kapelle ging aber von Hans Kremser aus, der zwölf Musiker zur ersten Probe am 23. April 1980 eingeladen hatte. Im September 1980 hat Erich Sepp auf Wunsch der Musiker schließlich die musikalische Leitung übernommen. Hans Kremser und Erich Sepp sind die einzigen Gründungsmitglieder, die derzeit noch aktiv in den verschiedenen Gruppierungen der Blaskapelle mitspielen. mm (MM, 28/29. Januar 2023)

Artikel Neujahrskonzert Münchner Merkur 23

Berichtigung Blaskapellengründer Hans Kremser

 
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