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Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn e. V.
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29. April 2020

Geburtstagsständchen per Video

Künstler in der Krise – Blaskapelle improvisiert im Jubiläumsjahr

Von Andrea Kästle

Höhenkirchen-Siegertsbrunn —Die Plakate und Handzettel waren längst gedruckt, die Stücke wurden seit Januar geprobt. Das Frühjahrskonzert der Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn füllt traditionell zweimal hintereinander die Mehrzweckhalle. Heuer sollte unter dem Motto „Die Klänge der Welt” der 40. Geburtstag des Ensembles gefeiert werden. Der Aufführung stand eigentlich nichts mehr im Wege. Dann kam Corona.

Seither ist rund um die Blaskapelle, die ja in Wahrheit mehrere Ensembles umfasst und außerdem noch eine kleine Musikschule betreibt, nichts mehr, wie es war. Die 100 Schüler werden von ihren zehn Lehrern online unterrichtet, was wohl ziemlich gut klappt: „Es funktioniert perfekt”, haben Lehrer rückgemeldet, oder auch: „Der Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen ist sehr schön, allerdings geht es vor allem um Tonleitern, Etüden und Solostücke.”

Gleichzeitig musste Auftritt um Auftritt gecancelt werden, erst die Konzerte an Ostern, dann das Gastspiel beim Johannifeuer auf der Leonhardiwiese in Siegertsbrunn, schließlich auch die Teilnahme am Schützenzug auf der Wiesn. Und vergangenen Mittwoch fiel dann auch noch das geplante Geburtstagsfest für Hans Kremser, den Gründer der Blaskapelle, der noch immer die gesamte Technik verantwortet und 60 wurde, ins Wasser. Um Kremser wenigstens ein bisschen hochleben zu lassen, haben dann 30 Musiker bei sich zuhause „Happy Birthday” ein-gespielt und sich dabei gefilmt. Das Ganze wurde dann zusammengeschnitten zu einem Video und dem Geburtstagskind vor dessen Haus gezeigt. „Da hat er sich dann schon gefreut”, berichtet Ingrid Sepp am Telefon. Derweil sagte ihr Mann Erich Sepp, der letztlich die Kapelle zu dem gemacht hat, was sie heute ist, ein Riesen-Unternehmen nämlich, er könne er nur hoffen, dass die Freiberufler unter den Musikern halbwegs über die Run-den kommen. Dass einer „am Hungertuch nagt”, davon habe er noch nichts gehört. Und sein Sohn Konrad, der musi-kalischer Leiter des Unter-nehmens ist, habe insofern Glück gehabt, als er zeitlich perfekt passend im März Vater geworden ist. Und Elternzeit nehmen konnte. Denn Geld verdient er momentan nicht, „weil keine Arbeit stattfindet”.

Erich Sepp hofft jetzt, dass vielleicht der Auftritt bei der Bräu-Kirta in Aying im Herbst über die Bühne gehen kann. Ansonsten macht er zuhause in der Zeit, die er neuerdings hat, das, was alle machen —und räumt auf. „Ich ordne Notenstapel”, aber er hat auch ein bisschen ausgemistet. Am Vortag des Telefonats, erzählt er, war er auf dem Wertstoffhof in Ottobrunn. Er musste 20 Minuten im Auto warten, ehe er reinfahren konnte.

Balkon-Konzert

Weil die Musiker der Blaskapelle nicht einfach tatenlos daheim rumsitzen wollen, haben sie sich zweimal schon verabredet, dass sie am Sonntag alle zur selben Zeit dieselben Stücke spielen — je-der auf seinem Balkon. Wie sich das anhörte, kann man auf der Webseite der Blaskapelle verfolgen: www.blaskapelle-hoehen-kirchen-siegertsbrunn.de

 
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